EHRENAMT
Was wäre ein Verein ohne das Ehrenamt?
Amateurvereine können nur durch die Arbeit von vielen Ehrenamtlichen existieren. Die Öffentlichkeit nimmt dieses oft gar nicht oder nur am Rande zur Kenntnis. Schön, dass sich trotzdem immer wieder Menschen finden, die diese Arbeit ohne Gegenleistung der Allgemeinheit zur Verfügung stellen.
Vereine, wie auch der SV Blau-Weiß Langförden, bedanken sich bei diesen Mitgliedern durch verschiedene Ehrungen. Alljährlich werden auch unsere Sportler und Mannschaften geehrt, die sich im abgelaufenen Jahr besonders "hervorgetan" haben. Diese Arbeit ist von unermesslichen Wert.
Hier möchten wir alle diese "Geehrten" vorstellen.
Ehrenpräsident
Auf dem Sportlerball 2004 wurde Ignatz Stukenborg zum Ehrenpräsident des SV BW ernannt
Der Name Ignatz Stukenborg steht für ein Jahrzehnt, in dem BW Langförden letztlich zur heutigen Blüte gereift ist. Von 1991 bis 2001 bekleidete er das Amt des ersten Vorsitzenden und sorgte für die Erweiterungen der Sportanlagen in Langförden, auch die Mitgliederzahlen stiegen unter seiner Regie enorm an. Außerdem förderte er neben Fußball und Tischtennis weitere Sportarten. Unter anderem wurden Turngruppen während Stukenborgs Amtszeit ins Leben gerufen. „Das Wichtigste ist, dass die Finanzen stimmen. Und das geht nur, wenn man genügend Mitglieder hat. Als ich angefangen habe, hatten wir 408 Mitglieder. Am Ende waren es 1060“, blickt Ignatz Stukenborg zufrieden zurück. Die Mittel Mundpropaganda und Klinkenputzen führten zu dem drastischen Aufschwung.
Seine erste Amtshandlung war aber der Ausbau der Umkleidekabinen unter der Sporthalle bei der Schule, desweiteren sorgte er für die Neuanlegung dieses Fußballplatzes im Jahre 1994. Auch die Erweiterung des Gebäudes und die Generalüberholung des Hauptplatzes am Bomhof wurden während Stukenborgs Amtszeit bewerkstelligt.
Kontaktpflege zu allen war höchstes Gebot. „Ich hab immer dafür gesorgt, dass alle Gruppen gleich behandelt wurden. Fußball stand nicht immer im Vordergrund“, betont Stukenborg, der vorher schon jahrelang für BW Langförden tätig war. Als Spieler kickte er für die Altherren und aushilfsweise für die zweite Mannschaft. Außerdem trainierte er die II. C-Jugend, die A-Jugend sowie die I. und II. Herren. Zwischenzeitlich coachte der Inhaber der B-Lizenz zudem den TuS Lutten. „Da wurde ich in Langförden dumm angeguckt“, lächelt Ignatz Stukenborg heute.
Schließlich sprachen ihn Erich Kriesten und Benno Arlinghaus an, ob er nicht die Vereinsführung übernehmen wolle. „Ich habe damals gesagt: Ich mache das erst mal für zwei Jahre. Daraus sind dann zehn geworden“, erzählt er. Wichtig war für ihn in dieser Dekade die Kontinuität in der Vereinsführung: Große Veränderungen im Vorstand gab es in der Amtszeit nicht – fast alle gingen mit ihm zusammen den Weg. Nur Kassenwart Benno Arlinghaus und Schriftführer Jens Büssing hörten auf, dafür rückten Reinhard Holtvogt und Reinhold Willenborg nach.
„Ich habe überhaupt keine Schwierigkeiten gehabt. Die Arbeit hat immer Spaß gemacht. Auch die Unterstützung der Stadt Vechta war gut. Die Familie ist aber sicherlich zu kurz gekommen. Nach zehn Jahren habe ich gesagt, dass es reicht. Es muss auch mal ein anderer gewählt werden, um neue Gedanken reinzubringen“, sagt Ignatz Stukenborg. Die sportlichen Erfolge, die während dieser Zeit erzielt wurden, machen ihn stolz. Und auch jetzt ist ihm der Verein immer noch eine Herzensangelegenheit. „Mir ist lange nicht egal, was auf dem Platz passiert.“
Quelle: "Chronik 75 Jahre SV Blau-Weiß Langförden"
Ehrenmitglieder
Besonderer Höhepunkt während des Pfingstturniers 2018: Herbert Farwick wird zum 2. Ehrenmitglied des Vereins ernannt
Herbert Farwick war schon in jungen Jahren als Spieler in der Jugendmannschaft bei Blau-Weiß aktiv. Später schloss er sich den Herren an. Vor 60 Jahren, also 1958, wurde Herbert als Kassenwart in den Vorstand gewählt. Später übernahm er den Posten des Geschäftsführers. Insgesamt hat er 33 Jahre Vorstandsarbeit geleistet.
Herbert ist einer der Gründer der Partnerschaft mit LeCellier und auch der Wackeren Brüder. Sowohl die Partnerschaft mit LeCellier, als auch die Wackeren Brüder sind bis heute noch aktiv.
Die Idee des Pfingstturniers stammt auch aus der Feder von Herbert. Vor 38 Jahren hatte Herbert eine Mannschaft aus Italien eingeladen, um ein Turnier auszutragen. Als alles organisiert war und die Ankunft der italienischen Mannschaft herbeigesehnt wurde, sagte die Mannschaft ab. Das Turnier wurde trotzdem ausgetragen; in diesem Jahr zum 38. Mal!
Über 2 Jahrzehnte war Herbert einer der Mitorganisatoren des Turniers, das inzwischen weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt ist. Aus diesem Anlass ernannte der Vorstand Herbert Farwick zum Ehrenmitglied.
Ehrenmitglieder
Auf dem Sportlerball 2005 wurde Josef Averbeck zum Ehrenmitglied des SV Blau-Weiß ernannt
Josef Averbeck: Auf allen Plätzen zu Hause
BW Langförden und Josef Averbeck – diese Beziehung ist von einer ganz besonderen Art. Der heute 67 Jahre alte Tischlermeister ist seit 33 Jahren zweiter Vorsitzender bei den Blau-Weißen. 23 Jahre lang (1974 bis 1997) betreute er zudem die erste Herrenmannschaft, davor trainierte er die II. Mannschaft (1969 bis 1973). Zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen hat er für sein Engagement im Laufe der Jahre erhalten: Die Silberne und Goldene Ehrennadel von BW Langförden und dem NFV Kreis Vechta, die Silberne Ehrennadel vom Kreissportbund Vechta, die Verdienstnadel des Niedersächsischen Fußballverbandes und die höchste Auszeichnung des NFV Kreises Vechta, den Gerd-Tank-Gedächtnispreis.
Averbeck hat in der näheren Umgebung jeden Fußballplatz gesehen und ist schätzungsweise 15 000 Kilometer für den Verein gefahren. Zudem war er Mitbegründer des internationalen Pfingstturniers, wenngleich er anmerkt: „Das war Herbert Farwicks Idee.“ 1979 gehörte Josef Averbeck der Reisegruppe an, die in Italien erste Kontakte knüpfte.
Der damalige Vorsitzende Berthold Preuß und Geschäftsführer Bernd Ripke überredeten ihn 1969 dazu, im Vorstand zu arbeiten. Die beiden wären vorbei gekommen und hätten gesagt: „Wir bleiben so lange hier, bis du ja sagst.“ Bereut hat Josef Averbeck den Schritt nicht. „Ich habe immer das Glück gehabt, dass Leute im Vorstand waren, die es gut meinten.“ Von Preuß und Ripke lernte der Neueinsteiger damals sehr viel. Obwohl er sich 23 Jahre vor allem um die erste Mannschaft kümmerte, war für Averbeck immer wichtig, „dass man jeden gleich behandelt.“
Als Verantwortlicher für die I. Herren hat er sich aber einen besonderen Namen gemacht. „Das war mehr als nur Spielberichte ausfüllen. Du musst auf die Jungs zugehen, damit die zusammenbleiben“, beschreibt er seine Tätigkeit. Ein besonderes Anliegen war ihm immer die Kameradschaft der Truppe. Gefördert wurde diese unter anderem durch jährliche Mannschaftsfahrten, die Averbeck stets organisierte. „Fußball muss eine geregelte Freizeitbeschäftigung sein. Und wenn das Jahr vorbei ist, musst du was Besonderes machen“, sagt er. Von 1976 an fuhren die Fußballer unter seiner Regie jedes Jahr für ein Wochenende weg – meistens in die Rhein-Mosel-Gegend. Die ehemaligen Trainer Werner Kohls und Walter Zwick würdigen noch heute das Organisationsgeschick Averbecks, dem vor allem die Disziplin wichtig war. „Es ist in all den Jahren nicht vorgekommen, dass einer beim Frühstück gefehlt hat“, schwört er auf die Einheit, die die Mannschaften darstellten.
Während seiner Betreuerzeit trainierten neben Zwick und Kohls außerdem noch Dieter Wollering, Werner Fangmann, Martin Wessels, Ignatz Stukenborg, „Heini“ Heitkamp und Hermann Wempe die Erste. Mit den Trainern pflegte Josef Averbeck einen guten Kontakt. Im Großen und Ganzen redete er den Übungsleitern nicht in ihre Arbeit hinein, aber: „Ich war nicht nur Kofferträger. Es ist Sinn der Sache, dass man seine Meinung sagt.“ Oft gefehlt hat er nicht. Nur ein vierwöchiger Krankenhausaufenthalt hinderte ihn einst am sonntäglichen Gang zum Fußballplatz. Und auch beim Training schaute er vorbei, um nahe an der Mannschaft zu bleiben.
Die Familie stand stets hinter seinem Engagement. Seine Frau Luzia kümmerte sich unter anderem eine Zeit lang um das Bomhofgebäude. Außerdem begleitete einer der beiden Ehepartner immer Sohn Matthias zu dessen Fußballspielen. „Der ist nie allein zum Spiel gewesen“, betont Averbeck. Sein Sohn durchlief die gesamte BWL-Jugend, spielte jahrelang erfolgreich in der ersten Mannschaft und ist heute noch bei den Altherren aktiv. „Meine Tochter Elisabeth hat mal gesagt: Wir sind schon auf fast allen Fußballplätzen gewesen“, merkt Josef Averbeck an. Fußball ist immer noch seine Leidenschaft und wird es wohl immer bleiben.
Quelle: "Chronik 75 Jahre SV Blau-Weiß Langförden"
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